Mittwoch, 10. November 2010

Herbstanfang und Elsässer Flammkuchen!



Auch wenn der Spätsommer uns glücklicherweise nochmal mit ein paar sonnigen Tagen erfreut, so lässt sich ein nicht leugnen:
Der Herbst ist im Anmarsch!
Um dem gerecht zu werden, serviere ich Euch heute ein Rezept für Elsässer Flammkuchen und zwar die schnelle Version  mit einem fertigen Teig und die Original Teigversion! Ich habe beide probiert und kann nur sagen, dass auch der fertige Teig absolut super ist und wie aus dem Holzbackofen schmeckt und aussieht!
Aber wie genau entstand der Flammkuchen:
1884 wurde der Elsässer Flammkuchen erstmal in der Literatur erwähnt, die Geschichte des Elsässer Flammkuchen - “tarte flambée” auf französisch bzw.  “Flammkueche” auf elsässisch, ist aber viel älter, sie  reicht traditionell zurück bis in die Region Kochersberg des 17. Jahrhunderts, als zumeist freitags, dem “Fisch-Tag” die gesamte Familie damit beschäftigt war, Brot zu backen und keine Zeit für die Vorbereitung umfangreicher Speisen blieb.
So wurden die Reste des Brotteiges flach ausgerollt, mit Fromage Blanc, Speckstreifen und Zwiebeln belegt und in dem für das Brotbacken angefeuerten Ofen gebacken. Aus diesem “Reste-Essen” entwickelte sich im Laufe der Jahre eine der wohl bekanntesten elsässischen Spezialitäten.
Eine zweite Version ist, dass die Restwärme des Brotbackofens ausgenutzt werden sollte.
Die dritte Version ist folgende:
In früheren Zeiten, als die Dorfgemeinschaften noch intakt waren, trafen sich die für diese Arbeit bestimmten Frauen beim Backhaus. Dieses Backhaus wurde in der Früh mit Holz angefeuert und auf Temperatur gebracht. Das verkohlte Holz wurde entfernt und die vorbereiteten Brote sollten nun gebacken werden. Um die Hitze zu prüfen, nahm man nun kleine dünne Teigkuchen, die „Flammkuchen“. Waren die Flammkuchen nach etwa 2 Minuten gebacken, war die Temperatur richtig, um das Brot einzuschließen. Nun wurde das Brot gebacken (ca. 1 Stunde). Später kam man auf die Idee, die Probierbrotstücke mit Sahne oder Quark sowie mit Zwiebeln und Speck zu belegen. Voila” - Der Flammkuchen war erfunden. Heute backt man zwar keine Brote mehr gemeinsam im Dorf, aber die Flammkuchen sind erhalten geblieben.
Für mich gehört der Flammkuchen oder auch ein Zwiebelkuchen traditionell in den Herbst, allerdings habe ich mich gefragt, wo der Zusammenhang mit dieser Jahreszeit ist. Normalerweise hängt es doch mit der Erntesaison der Zutaten zusammen, wie z.B. beim Apfelkuchen! Beim Flammkuchen stellt sich mir allerdings die Frage, welche seiner Zutaten herbstspezifisch ist - ich habe keine gefunden! Bei meiner Recherche kristallisierte sich ein bisschen heraus, dass Flamm- und Zwiebelkuchen sich saisonmässig 1. an die Federweisser-Saison angekoppelt  und 2. als sehr passend für kühlere Tage erwiesen haben! Zum kühlen Herbstwetter passt vor allem der Flammkuchen aus dem Holzofen – das Knistern der Holzscheite, der Duft von  Zwiebeln und gebackenem Käse und die wohlige Wärme sorgen zusammen mit einem frischen Federweissen für höchstes Wohlbefinden.
So, für alle, die jetzt Appetit bekommen haben, hier das superleckere Rezept:

Zutaten:
250 g Mehl, 2 Tl Olivenöl, 100 ml Wasser, 1 Tl Salz
oder
1 Paket Flammkuchenteig aus der Kühlung von z.B. Tante Fanny
2 mittlere rote Zwiebeln
1 mittlere weisse Zwiebel
1 Bund Lauchzwiebeln
300 g klein gewürfelter und sehr cross angebratener Räucher-Tofu ( oder einfach  mit meinem Gewürz für geräuchertem Speck, das kaufe ich auf dem Markt am Gewürzwagen und mische es aus dem Speckgewürz und dem Rauchsalzgewürz zusammen)
200 g Creme fraiche
100 g Creme double
für die vegane Variante Soyananda Sauerrahm (bei Veganz oder alles-vegetarisch.de erhältlich)
30 g geriebener Käse z.B. Münsterkäse, Weinkäse, Gruyere oder einfach Emmentaler für die vegane Variante mit Wilmesburger Pizzaschmelz
1 Bund frischer Schnittlauch

Zubereitung:
Die Teigzutaten zu einem glatten Teig verkneten und einige Zeit ruhen lassen! Danach ausrollen und mit Backpapier auf ein Backblech legen oder fertigen Teig auf dem Backblech auslegen!
Teig mit der zuvor vermischten Crememischung (fraiche und Double) bis zum Rand bestreichen und mit kleinen Schnittlauchröllchen bestreuen! Danach die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden oder hobeln und mit dem Tofu in der Pfanne cross (die Zwiebeln nur goldbraun) anschwitzen! Auch diese Mischung auf den Teig geben! Mit den restlichen Schnittlauchröllchen und dem geraspelten Käse bestreuen! Im vorgeheizten Ofen auf 200 Grad, bei Ober- und Unterhitze für 15 - 20 min backen!
Bon appetit!

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