Mittwoch, 10. November 2010

Essen ist Liebe !?

Was will uns dieser etwas provokante Titel sagen? Kann man sich die Liebe erkochen? Heisst es nicht schon im Volksmund, dass Liebe durch den Magen geht? All das ist bestimmt richtig, aber da meldet sich doch im Hinterkopf ein kleines Männchen und erzählt uns von dem dicken Erwachsenen, der als Kind immer Süssigkeiten bekam, wenn es etwas zu trösten gab! Ich denke, dass wir den goldenen Mittelweg gehen sollten, und wie es in Amerika sehr üblich ist, dem zu Tröstenden ein Glas Milch und ein paar Kekse hinstellen und dann unsere ganze Aufmerksamkeit auf sein Problem lenken und zuhören! Aber wir sind ja kein Problem-Blog und deswegen möchte ich einfach nur erläutern, was ich persönlich unter dem Titel “Essen ist Liebe” verstehe und vor Allem, was ich mir dabei gedacht habe! Vor Allem meine ich damit aber nicht “Essen statt Liebe”, was genauso kontraproduktiv ist, wie “Geld statt Liebe”, “Geschenke statt Liebe”  und, und, und…! Sondern, wie ein französisches Sprichwort sagt: Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am Besten!
Hauptsächlich bezieht sich der Titel darauf, dass Essen etwas mit Genuss zu tun haben sollte. Sich bei der Fastfoodkette mittags einen Hamburger runterzuschlingen, kann sicher in Ausnahmefällen mal durchgehen, hat aber mit Genuss garnichts zu tun! Wer sich selber liebt, der möchte seinem Körper und somit sich selber etwas Gutes tun! Und das kann nur über den Genuss gehen! Genuss kann Riechen, Schmecken, Fühlen sein. Manchmal reicht schon der Geruch eines Gerichtes um wunderbare Kindheitserinnerungen zu wecken! Wir gehen Nichts ahnend an einem offenen Fenster vorbei und fühlen uns mit einem Schlag zurück an Oma’s Küchentisch versetzt, weil wir bei fremden Leuten z.B. Apfelkuchen gerochen haben! Erinnerte uns der Geruch nicht an unbeschwerte Sommerferien auf dem Bauernhof von Oma und Opa, sahen wir nicht die wiegenden Kornfelder vor uns? Gab es nicht ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit genau zu wissen, wenn wir mit Opa und seinem alten Traktor auf dem Feld waren, dass uns ein herrliches Stück Blechkuchen zuhause erwartete, noch warm, unglaublich gut duftend?
Haben wir nicht alle eine derartige Erinnerung oder mehrere? An Situationen, in denen ein Essen oder ein Getränk uns ein Stück Geborgenheit gab? Sich nach Geliebtwerden anfühlte?
In unserer immer schnelllebigeren Zeit brauchen nicht nur unsere Kinder ihre Vertrautheiten und Rituale, sondern auch wir Erwachsene! Besonders wenn wir eigene Kinder haben, werden die Rituale unseres Elternhauses wieder interessant für uns, die wir in der Pubertät so verachtet haben (jedenfalls offiziell), aber die uns trotzdem manchmal in dieser Zeit des Umbruchs gut taten, auch wenn wir es nicht zugeben konnten! Wer von uns kann sich nicht erinnern, was es Heiligabend zu Essen gab? Und die meisten von uns haben es entweder fortgeführt oder sprechen mit verklärtem Blick darüber! Warum lieben wir denn so sehr die Vorweihnachtszeit mit Ihren eigenen Ritualen? Es gibt keine Zeit des Jahres, die so sehnsuchtsbehaftet ist wie die Zeit vor Weihnachten. Wir backen Plätzchen, basteln Adventskränze und Deko - es ist ein Riesengeschäft! Aber ist es nicht was Besonderes, das 1. Mal im Jahr wieder Tannengrün zu riechen oder eine Mandarine zu Essen! Und dann erst die Gerüche des Weihnachtsmarktes! All das ist mit Logik eigentlich nicht zu erklären, sondern einfach mit dem Begriff “Sehnsucht”!
Hat die eigens gekochte und vorbeigebrachte Hühnersuppe wirklich antibiotische Wirkung, wenn man erkältet ist? Mag sein, aber der Gedanke, dass man mit Liebe bedacht, bekocht und verwöhnt wird, trägt doch am meisten zur Gesundheitsförderung bei, oder?
Wie schon in Jack Canfields Buch “Hühnersuppe für die Seele”, ist Essen mehr als die Summe seiner Zutaten und genau darüber wollen wir hier sprechen!
Ich werde versuchen, hier sehr viele Sehnsuchtsgeschichten und Ihre passenden Rezepte zu finden und zu veröffentlichen! Manche handeln auch davon, wie jemand der sich in der Lebensmittelbranche selbstständig gemacht hat dazu gekommen ist, denn ich arbeite ausschließlich mit Menschen zusammen, die eins mit mir gemeinsam haben - die Leidenschaft für das was sie tun!
Ich gehe mit meiner Kamera durchs Leben und möchte Euch daran teilhaben lassen, wenn etwas mein Herz zum Singen bringt, deswegen seid gespannt, was Euch hier im Genuss-Blog erwartet! Vielleicht auch Anregungen für eigene wunderbare Erinnerungen und Assoziationen, die Ihr schon lange verschüttet geglaubt habt!
Viel Spass beim Träumen, Denken und hoffentlich auch Nachkochen der Rezepte!  Am Meisten würde ich mich über Eure Erfahrungen damit freuen!

                                                                                     

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