Donnerstag, 7. April 2011

Fleisch war mein Gemüse!


Wenn Schlachthöfe gläserne Wände hätten, wären alle Menschen Vegetarier (Paul McCartney)

Essen ist Liebe, so heisst der Titel dieses Blogs! Aber kann ich wirklich etwas mit Liebe zubereiten und essen, wenn ich weiss, dass darin soviel Gewalt und Grausamkeit steckt?
Wie Ihr vielleicht schon merkt, wird dieser Blog etwas anders vom Thema sein als seine Vorgänger, aber auch am Ende dieses Beitrags wird ein leckeres Rezept stehen, versprochen :-)
Der 12.03.11 veränderte mein Leben - durch den Facebook Post der von mir geschätzten Heilpraktikerin Susanne Schweisthal über die Zustände in deutschen Schlachthöfen! Eigentlich hatte ich meine Essgewohnheiten was Fleisch angeht ja schon weitgehend geändert, nachdem ich am 20.01.11 in der Sendung Kölner Treff die Buchautorin Katrin Duve gesehen habe, die ihr Buch "Anständig essen" vorgestellt hat! Es hat mich zutiefst berührt und da ich eben sehr sehr gerne Fleisch esse, suchte ich nach einer Alternative, bzw. einer Lösung um nicht mit schuld am Leid der Tiere sein zu müssen. Ich reduzierte unseren Fleischkonsum und kaufte fortan nur noch Bio-Fleisch und Bio-Wurst! Ich macht mich schlau über das Thema und ließ mich von Bio-Metzgern genaustens beraten.Es ging mir bei der Sache ja hauptsächlich um die Haltung und Schlachtung der Tiere. Ich wollte dieses Leid nicht mehr unterstützen.  Mit sehr beruhigtem Gewissen lehnte ich mich zurück, bis ich das Posting von Susanne sah! Denn die dort entstandenen Bilder wurden auch in Bioland zertifizierten Schlachthofen gemacht.Ich war von Stund an nicht mehr in der Lage Fleisch zu essen oder zu verarbeiten! Und wer mich kennt, weiss, welch grosser Schritt das für mich ist, denn Fleisch war mein Gemüse! Am besten 7 mal in der Woche Fleisch und aufs Brot auch gerne doppelt Wurst. Ich gebe mallorquinische Kochkurse, die sehr fleischlastig ist, wie die Mallorca-Küche im allgemeinen - und für Frikadellen und Nackensteaks vom Grill lasse ich ALLES stehen und liegen! Lange Rede kurzer Sinn, damit jemand wie ich auf Fleisch verzichtet, muß was Gravierendes vorfallen! Die ersten Tage waren gleichzeitig die Schwersten und auch Leichtesten. Es war einfach, weil ich mit dem Gesehenen und Gelesenen vor Augen garnicht in der Lage war Fleisch oder Wurst zu essen, schwierig war einzig und allein die Intervention meines Gehirns, dass mir einreden wollten, dass mein genußvolles Leben jetzt ein Ende hat und ich nie mehr Freude haben werde. Aber das hat es auch schon beim Rauchen-Aufhören versucht und ich weiss, dass meine Lebensqualität dadurch nur gestiegen ist. Aber irgendwas in uns schreit beim Verzicht-Thema ganz laut auf! Warum ist das so? Angst vor Veränderung und neuen Perspektiven? Nachdem ich jetzt schon eine ganze Zeit  mit fleischlosen neuen Rezepten herumexperimentiere wurde mir klar, dass ich die Sache aus der falschen Perspektive betrachtet habe. Ich fing an das Leben an sich und das Essen im Besonderen unter dem Gesichtspunkt - Entdecke die Möglichkeiten - zu betrachten. Es verhält sich so wie mit dem halbleeren und halbvollen Glas! Wenn ich ständig darüber nachdenke, was ich nicht habe oder haben kann, werde ich niemals froh sein, nicht nur beim Thema Essen! Wenn ich aber die vielen Dinge sehe, die ich geniessen kann, tun sich ganz neue Welten und Möglichkeiten auf! Es ist halt ALLES eine Frage der inneren Einstellung!
Das gilt jetzt für mich persönlich ,aber ich würde mir sehr wünschen, dass ingesamt ein Umdenken stattfindet, was unsere Lebensmittel angeht. Es sollte Allen klar sein, dass ein Kilo Gulasch nicht für 3,99 € zu haben ist, wenn es aus einer gesunden und respektvollen Haltung und Schlachtung stammt. Diese Geiz ist Geil-Mentalität ermöglicht diese schreckliche Massentierhaltung. Es muss ja nicht jeder Vegetarier sein, aber es wäre auch für unsere Gesundheit sehr zuträglich nur 2 mal die Woche Fleisch zu essen, dann aber mit gutem Gewissen! Und dann macht es auch nichts aus, wenn es teurer ist! Womit auch das Argument entkräftet wäre, dass ärmere Leute sich kein gutes Essen leisten können!
Nicht nur unsere Haustiere sind denkende Individuuen, sondern auch Kühe, Schweine, Pferde usw. Sie weinen und schreien vor Angst und Schmerz im Schlachthof, aber wie auch ich in den vergangenen Jahren, scheinen wir irgendwo einen Knopf zu haben, wo wir dieses Wissen ausschalten können, weil wir wissen, wenn wir das an uns heranlassen ist nichts mehr so wie vorher! Es ist vielleicht so eine Art menschlicher Schutzschild vor zuviel negativem Input! Ich kann das gut verstehen, aber wenn man an diesem Leid mitschuldig ist, muss man hingucken, sonst kann man nichts ändern! Ich muss sagen, dass mich am meisten die Mitarbeiter der Schlachthöfe erschrecken! Denn sie töten die Tiere nicht nur, sondern scheinen auch noch eine perverse Freude daran zu haben sie zu quälen. Das macht mir richtig Angst, denn es sind keine Verrückten, sondern der Nachbar von nebenan! Wer seine Emotionen so ausschalten kann, hat seine Menschlichkeit verloren. Und wer Tiere bewusst quält hat auch vor dem Leben und anderen Menschen keinen Respekt! Möchten wir wirklich in so einer Welt leben! Wenn das Tier schon sterben soll, kann es nicht so respektvoll wie möglich passieren? Das kann doch nicht zuviel verlangst sein! Info hier!

Ich habe am 07.04.11 eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht, bezüglich des Tierschutzes auf Schlachthöfen, Tiertransporten und bei der Haltung! Petition!

Tiere können uns Menschen auf positive Art so hilfreich sein und erzielen große Erfolge in der Therapie traumatisierter Menschen oder auch bei Menschen, die niemanden mehr an sich und ihre Gefühle heranlassen. Weitere Informationen zu diesem Thema auf der Homepage meines gemeinnützigen Vereins La Suerte: www.suerte.weddingmore.de. Dort kann man mein Engagement unterstützen und auch meine Initiative für "Respektvollen Umgang mit Nutztieren". Übrigens werden auch meine zukünftigen mallorquinischen Kochkurse so gut wie fleischlos stattfinden, was dem Genuß keinen Abbruch tut!

Entdecke die Möglichkeiten und geniesse das Leben!
Hier also in Zukunft ganz wunderbare fleischlose Rezepte, aus Respekt vor unseren Mitgeschöpfen auf Mutter Erde!

Spaghetti Bolognese 

                                         400 ml
         heisses  Wasser
                                      100 g
            Soja - Granulat(Edeka)
                                    1 EL
Tomatenmark
                                        1 ½ EL
Gemüsebrühe
                                    2 EL
Sojasauce
                                             2 m.-große
Zwiebel(n)
                              2 
Knoblauchzehe(n)
                                    300 ml
Tomate(n), passierte
                                     200 ml
Wasser
                                 1 TL
Basilikum, getrockneter
 
Thymian, getrockneter
 
Salz und Pfeffer
 
Cayennepfeffer



Zubereitung

In das gut heiße Wasser Tomatenmark, Gemüsebrühe und Sojasauce einrühren, danach das Sojagranulat dazugeben, umrühren und quellen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen, klein schneiden und mit etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne goldgelb schmoren. Zwiebeln zur Seite schieben. Nun das Sojagemisch in die Pfanne geben und die Knoblauchzehen darauf pressen. Leicht anschmoren und dann mit den Zwiebeln vermischen. Mit den passierten Tomaten und dem Wasser ablöschen. Die Gewürze dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 15 Min. leicht köcheln lassen.



Guten Appetit!