Mittwoch, 17. November 2010

Sylt und seine Hühner! Incl. Feinschmecker-Rezept!


Zu den Besonderheiten der Sylter Küche gehört sicherlich dieses Rezept:

Feinschmecker-Rezept für Hühnchen mit Whiskey

Man kaufe ein Hühnchen von 2 Kilogramm (für 2 Personen) und eine Flasche Whiskey. Dazu Salz, Pfeffer, Olivenöl und Speckstreifen.


Hähnchen salzen, Pfeffern, mit Speckstreifen belegen, schnüren und etwas Olivenöl hinzugeben. Ofen auf 200 ° Grad einstellen. Dann ein Glas Whiskey auf gutes Gelingen trinken. Anschließend das Huhn auf einem Backblech in den Ofen schieben. Nun schenke man sich zwei schnelle Gläser Whiskey ein und trinke nochmals auf gutes Gelingen.
Nach 20 Minuten das Thermostat auf 250 ° Grad stellen, damit es ordentlich brummt. Danach schenkt man sich drei Whiskey ein.
Nach ner halm Schdunde öffnen, wenden un den Braten überwachn, Die Fisskieflasche nehm unn sich einn hinner de Bindse kippn.
Nach 'ner albernen Schdunnnde langsam zzum Ofen hinschlenderen unn dat Federvieh rumwnden.

Drauf achtn, mer sich nich die Hand verbrenn an der Schaiss-Ohfndür. Sich waidere ffpnff odda siebn Wixki innem Glas sich unn dann unn so.
D'Gockel drrai Sinn'nt (iss auch egal!) waiderbraan unn all ?ehn Minud'n pinkeln.

Wenn üerntwi möchlisch, ßumm Goggel hinkrieschn unn den Ohwn aus'm Viech ziehn.

Nochmal n Schlugg geneeming unn anschliessn wida fäsuchn, das Biest raussugrieng. Den fedammt'n Vorel vom Bodn aufflesen un auff'ner Bladde hinrichtn. Auffbasse, dass d nich ausrutschn auff'm schaißfettichn Küchnbodn. Wenn s sich droßdem nich fameidn läss, fesuhn wida aufßuschichtnodersohahaidallesjaeeehscheißeg aal!!!!
Bissnschlafn.

Am nächsten Tag das Hähnchen mit Mayonnaise und Aspirin kalt essen

Alles über das Sylter Huhn und viele tolle Infos und  auch ernstgemeinte Rezepte findet Ihr auf der Seite
  www.sylt-huhn.de 


Hier gehts zu meiner Homepage


Muschelzeit oder Indian Summer im Moerser Schlosspark!

Die Natur ist einfach genial und gibt Ihr Bestes um den November zu erhellen! Beim morgendlichen Laufen durch meinen - ach so geliebten - Schlosspark in Moers, habe ich seit ein paar Tagen das Gefühl, dass die Sonne auch an trüben Novembertagen dort scheint. Die Farben der Bäume sind teilweise so leuchtend, dass man meint, eine Sonnenbrille zu brauchen. Ich bin vor einigen Tagen mal mit offenen Augen und meinem Fotoapparat durch den Park gegangen und hier ist das wundervolle Ergebnis: Indian Summer in Moers!

 
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Eins der wirklich von mir erwarteten Dinge im Herbst ist auch die “Muschelzeit”! Ich war wahrscheinlich eines der wenigen Kinder, die schon recht früh Muscheln mochten. Ansonsten ist es ja nicht gerade ein Kinderlieblingsgericht! Auch einige Erwachsene tun sich ja schwer mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Aussehen der Muschel! Da gilt die Devise: Nicht zu lange und genau hinsehen, bevor man sie isst!
Für mich ist hauptsächlich der Muschelsud das Wichtige an diesem Gericht. Es riecht einfach wunderbar! Allerdings ist es auch nicht ganz einfach diesen sehr gut hinzubekommen! Dass ich Muscheln selber gekocht habe, ist eigentlich aus der Not heraus erwachsen. Das Restaurant, in dem ich genau die Muscheln bekam, die ich am liebsten möchte, schloss seine Pforten! Nach sehr vielen Muchelproben in anderen Restaurants, die leider nicht im Ansatz das gewünschte Ergebnis hatten, beschloss ich solange zu experimentieren, bis mein Muschelsud genauso schmeckte, wie in meinem ehemaligen Lieblings-Muschel-Restaurant! Und es gelang! Im ANhang findet Ihr das hart erkämpfte Rezept!
Aber ich muss trotzdem sagen, dass es mir sehr fehlt, im Herbst nach einem Spaziergang durch den Schlosspark in das sehr gemütliche Lokal einzukehren und die heissen Muscheln zu geniessen. Eine schöne Kerze auf dem Tisch, ein Bierchen oder Rotwein dazu, schöne Musik und dann dieden dampfenden Topf serviert zu bekommen, war einfach super gemütlich - vor Allem, da man aufgrund des Chili-Anteils im Sud danach bedenkenlos in die Kälte gehen konnte ohne zu frieren.
Und genau das ist es doch, was uns den Herbst und Winter so gemütlich erscheinen lässt. Der Gegensatz! Das Ying und Yang Prinzip, das das Eine nicht ohne das Andere existiert und wir es nicht wertschätzen können. Wie herrlich empfinden wir die warme Stube, die Badewanne, die Sauna, das Kaminfeuer, die Maronen, den Tee, den Glühwein oder den heissen Kakao, wenn wir nach einem Spaziergangdurch die Kälte wieder heimkommen oder ins Gasthaus. Und es ist auch ein Zeichen positiver Gedanken, wenn wir jeder Jahreszeit das Beste abgewinnen können. Der November ist bestens geeignet, dass wir mal nach innen gehen, nicht nur räumlich gesehen, sondern in uns selbst. Und so wie die Sonne auch hinter den dicksten Wolken immer scheint, so ist auch in unseren dunkelsten Nächten das Licht immer in uns! Der November schenkt uns Zeit für uns selbst und für das liebevolle Zusammensein mit dem Partner, den Kindern oder einer anderen liebevollen Gemeinschaft Gleichgesinnter!

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Muscheln à la Beate

Zutaten:
1-2 kg Mies-Muscheln
6 grosse Zwiebeln
6 grosse Tomaten
4 EL Tomatenmark
je 2 Stängel Rosmarin und Thymian
2-4 Knoblauchzehen
1-2 rote Chilischoten
¼ Zitrone
½ Flasche trockenen Weisswein
1 Paket Muschelgewürz
1 Glas Fischfond
Lorbeerblätter
4-6 Scheiben Vollkornbrot oder Baguette
Butter
Zubereitung:
Zwiebeln und Tomaten in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Zusammen mit dem kleingeschnittenen Knoblauch, Rosmarin, Thymian, Tomatenkark und den in dünne Scheiben geschnittenen Chilischoten im Topf anschwitzen, bis alles weich und leicht verkocht ist. Dann das Gewürz, den Weisswein und den Fischfond dazugeben. Die Zitrone in Scheiben schneiden und mit den Lorbeerblättern dazugeben.
Das Ganze mindestens eine ¾ Stunde auf kleiner Flamme köcheln lassen, wenn es länger köchelt ist das kein Problem.
Die Muscheln waschen und die geöffneten entfernen. Dann in den Sud geben und bei geschlossenen Deckel ca. 10 min kochen, bei mittlerer Hitze. Falls schon vorher alle Muscheln geöffnet sind, sind sie früher fertig!
Die geschlossenen Muscheln entfernen und wegwerfen. Servieren!
Die Scheiben Vollkornbrot kräftig mit Butter bestreichen, möglichst gesalzener Butter und zu den Muscheln reichen!

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Mittwoch, 10. November 2010

Herbstanfang und Elsässer Flammkuchen!



Auch wenn der Spätsommer uns glücklicherweise nochmal mit ein paar sonnigen Tagen erfreut, so lässt sich ein nicht leugnen:
Der Herbst ist im Anmarsch!
Um dem gerecht zu werden, serviere ich Euch heute ein Rezept für Elsässer Flammkuchen und zwar die schnelle Version  mit einem fertigen Teig und die Original Teigversion! Ich habe beide probiert und kann nur sagen, dass auch der fertige Teig absolut super ist und wie aus dem Holzbackofen schmeckt und aussieht!
Aber wie genau entstand der Flammkuchen:
1884 wurde der Elsässer Flammkuchen erstmal in der Literatur erwähnt, die Geschichte des Elsässer Flammkuchen - “tarte flambée” auf französisch bzw.  “Flammkueche” auf elsässisch, ist aber viel älter, sie  reicht traditionell zurück bis in die Region Kochersberg des 17. Jahrhunderts, als zumeist freitags, dem “Fisch-Tag” die gesamte Familie damit beschäftigt war, Brot zu backen und keine Zeit für die Vorbereitung umfangreicher Speisen blieb.
So wurden die Reste des Brotteiges flach ausgerollt, mit Fromage Blanc, Speckstreifen und Zwiebeln belegt und in dem für das Brotbacken angefeuerten Ofen gebacken. Aus diesem “Reste-Essen” entwickelte sich im Laufe der Jahre eine der wohl bekanntesten elsässischen Spezialitäten.
Eine zweite Version ist, dass die Restwärme des Brotbackofens ausgenutzt werden sollte.
Die dritte Version ist folgende:
In früheren Zeiten, als die Dorfgemeinschaften noch intakt waren, trafen sich die für diese Arbeit bestimmten Frauen beim Backhaus. Dieses Backhaus wurde in der Früh mit Holz angefeuert und auf Temperatur gebracht. Das verkohlte Holz wurde entfernt und die vorbereiteten Brote sollten nun gebacken werden. Um die Hitze zu prüfen, nahm man nun kleine dünne Teigkuchen, die „Flammkuchen“. Waren die Flammkuchen nach etwa 2 Minuten gebacken, war die Temperatur richtig, um das Brot einzuschließen. Nun wurde das Brot gebacken (ca. 1 Stunde). Später kam man auf die Idee, die Probierbrotstücke mit Sahne oder Quark sowie mit Zwiebeln und Speck zu belegen. Voila” - Der Flammkuchen war erfunden. Heute backt man zwar keine Brote mehr gemeinsam im Dorf, aber die Flammkuchen sind erhalten geblieben.
Für mich gehört der Flammkuchen oder auch ein Zwiebelkuchen traditionell in den Herbst, allerdings habe ich mich gefragt, wo der Zusammenhang mit dieser Jahreszeit ist. Normalerweise hängt es doch mit der Erntesaison der Zutaten zusammen, wie z.B. beim Apfelkuchen! Beim Flammkuchen stellt sich mir allerdings die Frage, welche seiner Zutaten herbstspezifisch ist - ich habe keine gefunden! Bei meiner Recherche kristallisierte sich ein bisschen heraus, dass Flamm- und Zwiebelkuchen sich saisonmässig 1. an die Federweisser-Saison angekoppelt  und 2. als sehr passend für kühlere Tage erwiesen haben! Zum kühlen Herbstwetter passt vor allem der Flammkuchen aus dem Holzofen – das Knistern der Holzscheite, der Duft von  Zwiebeln und gebackenem Käse und die wohlige Wärme sorgen zusammen mit einem frischen Federweissen für höchstes Wohlbefinden.
So, für alle, die jetzt Appetit bekommen haben, hier das superleckere Rezept:

Zutaten:
250 g Mehl, 2 Tl Olivenöl, 100 ml Wasser, 1 Tl Salz
oder
1 Paket Flammkuchenteig aus der Kühlung von z.B. Tante Fanny
2 mittlere rote Zwiebeln
1 mittlere weisse Zwiebel
1 Bund Lauchzwiebeln
300 g klein gewürfelter und sehr cross angebratener Räucher-Tofu ( oder einfach  mit meinem Gewürz für geräuchertem Speck, das kaufe ich auf dem Markt am Gewürzwagen und mische es aus dem Speckgewürz und dem Rauchsalzgewürz zusammen)
200 g Creme fraiche
100 g Creme double
für die vegane Variante Soyananda Sauerrahm (bei Veganz oder alles-vegetarisch.de erhältlich)
30 g geriebener Käse z.B. Münsterkäse, Weinkäse, Gruyere oder einfach Emmentaler für die vegane Variante mit Wilmesburger Pizzaschmelz
1 Bund frischer Schnittlauch

Zubereitung:
Die Teigzutaten zu einem glatten Teig verkneten und einige Zeit ruhen lassen! Danach ausrollen und mit Backpapier auf ein Backblech legen oder fertigen Teig auf dem Backblech auslegen!
Teig mit der zuvor vermischten Crememischung (fraiche und Double) bis zum Rand bestreichen und mit kleinen Schnittlauchröllchen bestreuen! Danach die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden oder hobeln und mit dem Tofu in der Pfanne cross (die Zwiebeln nur goldbraun) anschwitzen! Auch diese Mischung auf den Teig geben! Mit den restlichen Schnittlauchröllchen und dem geraspelten Käse bestreuen! Im vorgeheizten Ofen auf 200 Grad, bei Ober- und Unterhitze für 15 - 20 min backen!
Bon appetit!

Ich backe mir einen Mann!

Wie einige sicher wissen, arbeite ich mit Herz und Leidenschaft als Hochzeitsplanerin! Das erwähne ich nochmal, da mir vor einiger Zeit eine interessante Geschichte passiert ist und ich sie zum Anlass nehme hier ein ganz besonderes Rezept zu veröffentlichen!
Ich hatte im vorigen Jahr einen Anruf von einer Dame, die mir mitteilte, dass sie gerne heiraten möchte. Das freut mich natürlich und ich gratulierte ihr zur Verlobung (und mir zum neuen Auftrag)! Dann meinte sie, dass es allerdings noch ein klitzekleines Problem gäbe. Sie hätte noch keinen Partner! Ich will ja kein Spassverderber sein, aber sowas kann sich bei einer Hochzeit doch als grösseres Problem herausstellen! Das sind berufliche und menschliche Erfahrungswerte meinerseits!
Ich sagte ihr dann, dass sie wohl was missverstanden hätte in meiner Werbung und dass ich keine passenden Partner im Angebot habe, sondern nur Feiern ausrichte, für Leute, die sich schon gefunden haben! Das ließ sie aber relativ kalt und sie bat mich inständig, doch mal in meinem Bekanntenkreis Ausschau zu halten.
Da ich ein hilfsbereiter Mensch bin habe ich mir ihre Wünsche und Daten notiert und ihr versprochen mich zu melden, falls ich erfolgreich bin! Es schien aber sehr dringend zu sein, denn schon eine Woche später stand sie persönlich vor meiner Haustür und fragte nach dem Ergebnis! Wir unterhielten uns sehr nett, aber ich konnte ihr nunmal nicht helfen! Zumal ich auch nicht die Absicht habe, mein Angebot um Männer zu erweitern! Aber für Alle, die noch auf der Suche sind, habe ich gerade ein super Rezept reinbekommen, wie man sich einen Mann selber backen kann! Es soll sehr erfolgreich sein, einige der Bäckerinnen sind inzwischen verheiratet und haben ein Kind!
Also, Mädels, schmeisst schonmal den Ofen an, hier ist das Rezept:
(Das Rezept wurde inspiriert durch ein Seminar der Heilpraktikerin Saskia Dörr)
         
          400g Mehl (nach Wunsch)
Vollkorn : er ist, was er isst - gesund!
Roggen: Er ist nicht der Schnellste,  aber stetig
Gerste: Er hat starke Nerven
Hafer: Falls Du ihn feurig möchtest
Weißmehl: Er ist normal bis nachlässig - nicht nur in der Ernährung
verschiedene Sortenergeben eine gesunde Mischung
1 EL Backpulver - nicht so stark treibend      oder
1/2 Päckchen Hefe -   mehr bei Wunsch nach rundlichem Erscheinungsbild
150 g Zucker - je nach Süsse die er in Dein Leben bringen soll
150 g Butter - Geschmacksträger und garantiert eine lockere Haltung
2 Eier - naturgemäß
Etwas Milch - damit er mütterlicherseits alle Bedürfnisse abgedeckt wurden
Etwas Honig - weil paradiesische Nahrung - kann ins Paradies führen
1/2 TL Meersalz - damit er nicht fad wird
Kakaopulver- falls er dunkle Haut haben soll
Spezialzutaten nach eigenem Gusto:
Chili, wenn er echt scharf sein soll. Schokolade, für die  Kraft zum Trösten.Prinzenrollenkeks gestampft, damit er mal Dein König wird. Bilsenkrautöl, für grosse Lust und Phantasie. Potenzholztinktur, für Standhaftigkeit im Bett. Mohnsamen, als Symbol für Behaarung an entsprechenden Stellen. Pistazien/Rosinen, für die Augen-je nach Wunsch. Walnüsse im Kopfbereich, für Intelligenz. Deko-Herzchen an alle Körperstellen, die auch mit Herz begabt sein sollen. Etwas Blattgold , wenn Geld eine Rolle spielt. Ätherische Öle für den guten Duft ( 1 Tropfen maximal, sonst wird mans leid). Weitere Zutaten nach Phantasie …. es gibt keine Grenzen.
Zubereitung:
Butter und Zucker schaumig rühren, Mehl gemischt mit Backpulver und Eier langsam darunter geben. Bei Hefeteig die normale Zubereitung.  Backblech mit Backpapier auslegen und Körperteile einzeln formen und auslegen. Gestaltung intuitiv und alle Insignien und Symbole hinzufügen. Dann goldbraun backen (ca. 20-30  min bei 150 Grad mittlere Schiene, sollte gut durch sein, sonst könnte es sein, dass er  kindisch ist) und über die nächsten Tage mit Genuss verzehren!!! Nicht teilen oder Reste übrig lassen!!!!!!!!! Dann warten und nicht suchen!!!!!
Man muss das auch nicht zwanghaft alleine , sondern vielleicht im trauten Kreis einiger Freundinnen, backen.  Da gibt es dann vielleicht noch die ein oder andere gute Idee, die man alleine nicht hatte!
Viel Spass, Viel Erfolg, Bon appetit und gutes Gelingen!

Die Moerser Kirmes und der 1. Pflaumenkuchen

Am 1. Wochenende im September, findet in Moers die größte Kirmes am Niederrhein statt. Dieses Volksfest hat einen Ruf, weit über Moers hinaus und war schon während der Kindheit ein Highlight des Jahres, denn in dieser Zeit steht ganz Moers kopf! Die Kirmes ist Kult bei Alt und Jung und jeder verbindet seine ganz eigenen Erinnerungen mit ihr!
Viele ältere Moerser Paare haben sich dort beim Tanzen “auf’m Zelt” kennengelernt, denn das war oft die einzige Gelegenheit damals. Eine große Tradition hat auch der Kirmesmontag. Fast alle Geschäfte, Banken und Behörden schließen gegen 13 Uhr und dann wird gefeiert, oft gemeinsam mit allen Kollegen!
An diesem Tag spielen fast überall Live-Band, die fast alle Geschmäcker abdecken und der Alkohol findet regen Zuspruch! Was schon in manchem Kollegenkreis zu Verbrüderungen geführt hat, die am nächsten Tag liebend gerne rückgängig gemacht worden wären!
Man trifft sich halt am Montag auf der Moerser Kirmes! Ein sehr traditionelles Getränk, dass gerade für Moerser “Ureinwohner” dazugehört, ist “Fisternölleken”, ein Klarer (meist Korn oder Doppelkorn) mit einem Zuckerstück, einer Kaffeebohne oder einer Rosine! Das andere traditionelle Genussmittelist der 1. Pflaumenkuchen der Saison! Er wird zwar nicht auf der Kirmes angeboten, aber von der traditionsbewussten Moerser Hausfrau zubereitet. Mein persönliches Rezept folgt gleich! In Moers heisst er bei den Älteren übrigens Prummetaat!!!
Ansonsten deckt auch die Kirmes offensichtlich gewissen Sehnsüchte und Erinnerungen unseres Lebens ab. Denn es ist ja nicht der einzelne Geruch von Bratwurst ODER Mandeln ODER Bratfisch, sondern die Kombination der Gerüche, die Kindheits- oder Jugenderinnerungen in uns wachrufen. Das in Kombination mit der Musik und den Losverkäufern assoziiert Vieles!
Das geschlossene Verdeck der Raupe, das Anlass zu ersten kurzen Intimitäten war, die coolen Jungs, die um den Autoscooter standen und Ihre Zuneigung durch Attacken auf die Scooter der begehrten Mädchen zum Ausdruck brachten.
Eine andere Welt eben, in die wir gerne einmal im Jahr eintauchten und die für uns am besten in Moers funktionierte, da wir dort viele Leute kannten! Und welcher Jugendliche flaniert schon allein über die Kirmes!
In diesem Sinne, allen Moersern und Nichtmoersern viel Freude und schönes Erinnern auf der Moerser Kirmes!
Beates Pflaumenkuchen:
Zutaten:
1,5 kg Zwetschgen
150 g Marzipanrohmasse
200 g Margarine (Alsan)
200 g Zucker
Eiersatz z.B. von 3Pauly für 3 Eier
175 ml ungesüssteSojamilch
500 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
1 Tl Zimt
100 g Mandelblättchen
Puderzucker

Zubereitung:
Zwetschgen putzen, waschen, halbieren und entsteinen. Zucker, Fett und Marzipan schaumig rühren. Nacheinander Eiersatz und Sojamilch zufügen. Mehl, Backpulver und Zimt mischen und unterrühren.
Teig auf einem gefetteten Backblech verstreichen. Zwetschgen darauf verteilen. Mit den Mandeln bestreuen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd 175 Grad, Umluft 150 Grad) ca. 40 min backen. Auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen!



                                                         

                                                                           Guten Appetit!


Essen ist Liebe !?

Was will uns dieser etwas provokante Titel sagen? Kann man sich die Liebe erkochen? Heisst es nicht schon im Volksmund, dass Liebe durch den Magen geht? All das ist bestimmt richtig, aber da meldet sich doch im Hinterkopf ein kleines Männchen und erzählt uns von dem dicken Erwachsenen, der als Kind immer Süssigkeiten bekam, wenn es etwas zu trösten gab! Ich denke, dass wir den goldenen Mittelweg gehen sollten, und wie es in Amerika sehr üblich ist, dem zu Tröstenden ein Glas Milch und ein paar Kekse hinstellen und dann unsere ganze Aufmerksamkeit auf sein Problem lenken und zuhören! Aber wir sind ja kein Problem-Blog und deswegen möchte ich einfach nur erläutern, was ich persönlich unter dem Titel “Essen ist Liebe” verstehe und vor Allem, was ich mir dabei gedacht habe! Vor Allem meine ich damit aber nicht “Essen statt Liebe”, was genauso kontraproduktiv ist, wie “Geld statt Liebe”, “Geschenke statt Liebe”  und, und, und…! Sondern, wie ein französisches Sprichwort sagt: Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am Besten!
Hauptsächlich bezieht sich der Titel darauf, dass Essen etwas mit Genuss zu tun haben sollte. Sich bei der Fastfoodkette mittags einen Hamburger runterzuschlingen, kann sicher in Ausnahmefällen mal durchgehen, hat aber mit Genuss garnichts zu tun! Wer sich selber liebt, der möchte seinem Körper und somit sich selber etwas Gutes tun! Und das kann nur über den Genuss gehen! Genuss kann Riechen, Schmecken, Fühlen sein. Manchmal reicht schon der Geruch eines Gerichtes um wunderbare Kindheitserinnerungen zu wecken! Wir gehen Nichts ahnend an einem offenen Fenster vorbei und fühlen uns mit einem Schlag zurück an Oma’s Küchentisch versetzt, weil wir bei fremden Leuten z.B. Apfelkuchen gerochen haben! Erinnerte uns der Geruch nicht an unbeschwerte Sommerferien auf dem Bauernhof von Oma und Opa, sahen wir nicht die wiegenden Kornfelder vor uns? Gab es nicht ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit genau zu wissen, wenn wir mit Opa und seinem alten Traktor auf dem Feld waren, dass uns ein herrliches Stück Blechkuchen zuhause erwartete, noch warm, unglaublich gut duftend?
Haben wir nicht alle eine derartige Erinnerung oder mehrere? An Situationen, in denen ein Essen oder ein Getränk uns ein Stück Geborgenheit gab? Sich nach Geliebtwerden anfühlte?
In unserer immer schnelllebigeren Zeit brauchen nicht nur unsere Kinder ihre Vertrautheiten und Rituale, sondern auch wir Erwachsene! Besonders wenn wir eigene Kinder haben, werden die Rituale unseres Elternhauses wieder interessant für uns, die wir in der Pubertät so verachtet haben (jedenfalls offiziell), aber die uns trotzdem manchmal in dieser Zeit des Umbruchs gut taten, auch wenn wir es nicht zugeben konnten! Wer von uns kann sich nicht erinnern, was es Heiligabend zu Essen gab? Und die meisten von uns haben es entweder fortgeführt oder sprechen mit verklärtem Blick darüber! Warum lieben wir denn so sehr die Vorweihnachtszeit mit Ihren eigenen Ritualen? Es gibt keine Zeit des Jahres, die so sehnsuchtsbehaftet ist wie die Zeit vor Weihnachten. Wir backen Plätzchen, basteln Adventskränze und Deko - es ist ein Riesengeschäft! Aber ist es nicht was Besonderes, das 1. Mal im Jahr wieder Tannengrün zu riechen oder eine Mandarine zu Essen! Und dann erst die Gerüche des Weihnachtsmarktes! All das ist mit Logik eigentlich nicht zu erklären, sondern einfach mit dem Begriff “Sehnsucht”!
Hat die eigens gekochte und vorbeigebrachte Hühnersuppe wirklich antibiotische Wirkung, wenn man erkältet ist? Mag sein, aber der Gedanke, dass man mit Liebe bedacht, bekocht und verwöhnt wird, trägt doch am meisten zur Gesundheitsförderung bei, oder?
Wie schon in Jack Canfields Buch “Hühnersuppe für die Seele”, ist Essen mehr als die Summe seiner Zutaten und genau darüber wollen wir hier sprechen!
Ich werde versuchen, hier sehr viele Sehnsuchtsgeschichten und Ihre passenden Rezepte zu finden und zu veröffentlichen! Manche handeln auch davon, wie jemand der sich in der Lebensmittelbranche selbstständig gemacht hat dazu gekommen ist, denn ich arbeite ausschließlich mit Menschen zusammen, die eins mit mir gemeinsam haben - die Leidenschaft für das was sie tun!
Ich gehe mit meiner Kamera durchs Leben und möchte Euch daran teilhaben lassen, wenn etwas mein Herz zum Singen bringt, deswegen seid gespannt, was Euch hier im Genuss-Blog erwartet! Vielleicht auch Anregungen für eigene wunderbare Erinnerungen und Assoziationen, die Ihr schon lange verschüttet geglaubt habt!
Viel Spass beim Träumen, Denken und hoffentlich auch Nachkochen der Rezepte!  Am Meisten würde ich mich über Eure Erfahrungen damit freuen!