Mittwoch, 29. Juni 2011

Nächster Halt Normandie !!! Alles aussteigen und geniessen!


Wenn ich an die Normandie denke, fallen mir unweigerlich die Begriffe Cidre, Calvados, Monet und Meer ein! Und natürlich der schreckliche D-Day 1944, aber davon soll dieser Post nicht handeln, denn wir sind auf einer Reise der Genüsse. Und zwar für alle Sinne!

Ich möchte Euch heute 2 Rezepte vorstellen, mit den typischen Zutaten der Normandie! Das 1. Rezept ist ein Muschelrezept, und da in Deutschland leider noch keine Muschelsaison ist, gibt es noch ein 2. Rezept, das sofort ausprobiert werden kann. 
Aus der Normandie, besonders aus der Gegend von Dieppe, kommen die besten Muscheln der Welt.

Moules à la Créme
Muscheln in Cidre-Sahne-Sauce

Zutaten: 

1,5 kg Miesmuscheln
3 Schalotten
125 g Butter
1 EL Mehl
250 ml Cidre
Salz, Pfeffer
2 EL Crème fraîche
1 Bund Petersilie

Zubereitung:

Die Muscheln mit einer Bürste unter fliessendem Wasser bürsten, Barthaare entfernen. Alle geöffneten Muscheln, die sich beim Antippen mit dem Finger nicht schliessen, wegwerfen. Sie könnten bereits tot und ungeniessbar sein. Die Schalotten vierteln und in kleine Stücke schneiden, die man in einem Topf ( am besten aus emailliertem Gusseisen ) in der Butter anschwitzt. Das Mehl darüber stäuben und eine halbe Min. in der Butter quellen lassen. Die Muscheln dazugeben, den Topf schliessen und 5-7 Min. auf grosser Hitze kochen, bis sich alle Muscheln geöffnet haben. Dabei den Topf zwei- bis dreimal hochheben und rütteln. Inzwischen die Petersilie fein hacken. Wenn die Muscheln gar sind, die Sauce mit Cidre ablöschen, behutsam salzen und pfeffern, Crème fraîche und Petersilie mit den Muscheln vermengen. Muscheln, die sich nicht geöffnet haben, aussortieren und wegwerfen.


Wir sind natürlich nicht nur zum Essen hier, denn zum Genuss gehören auch noch Kultur und Informationen zur Region!

Getränke
Weder die Küche noch die Kultur der Normandie kommt ohne die typischen Getränke der Gegend aus: Cidre und Calvados. Beide haben als Grundlage den Apfel,  von dem es in der Normandie, speziell in Pays d'Auge, ca. 750 verschiedene Sorten gibt. In einen wirklich  guten Cidre kommen davon 12 verschiedene Sorten. 
Die Franzosen haben ihrem Apfelwein sogar ein Museum errichtet, das "Musée du Cidre", das über die Geschichte des normannischen Apfelweines einiges erzählen kann. Dieses wohl weltweit einzige Apfelweinmuseum befindet sich in Valognes, einem kleinen Städtchen auf der Halbinsel Cotentin.
Der Calvados muss nach dem Brennen  noch mindestens drei Jahre in Eichenfässern reifen, bis er den typischen Calvadosgeschmack entwickelt hat. Manchmal freilich liegt er jahrzehntelang im Keller. 

In der Normandie trinkt man den Calvados wie den Poiré, das ist ein Birnenbrand, gern zwischen den einzelnen Gängen einer üppigen Mahlzeit. Er schafft Platz für den nächsten Gang. Trou normand, normannisches Loch, sagt man hier dazu.

Die interessantesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Normandie sind z.B. der 
Mont St. Michel, das Benediktinerkloster liegt auf einer Insel im Wattenmeer der Normandie.


 Die vierspurige Brücke führt über den Mündungstrichter der Seine. Zusammen mit der Pont sur le Grand Canal du Havre verbindet sie Le Havre und die nordöstliche Normandie mit Honfleur und der südwestlichen Normandie. Die Brücke ist die weitest gespannte Schrägseilbrücke Europas und wird weltweit nur knapp von der Tatarabrücke übertroffen.


Das Grundstück von Claude Monet in Giverny.
Wahrscheinlich kennt jeder die von Grün- und Blautönen dominierten Bilder des französischen Malers Monet, insbesondere die Impressionen seines Seerosenteichs.
Für 22.000 Francs erwirbt der Franzose 1890 ein großes malerisches Grundstück in Giverny. Zusammen mit vielen Gärtnern verwandelt er in langen Jahren den ursprünglich wilden Obstgarten akribisch in ein Paradies mit Blumen und Teichen und lässt hunderte damals exotische Gewächse wie Glycinien, Iris oder weiße Seerosen pflanzen. "An meinem Garten arbeite ich kontinuierlich und mit Liebe, am nötigsten brauche ich Blumen, immer, immer", schreibt er. 

Die Liebe zu Pflanzen und Blumen wird zum zentralen Thema seiner Kunst. Monet interessiert sich dabei weniger für die Realität, als vielmehr für Stimmungen, momentane Gefühle. Er studiert Farben und Licht zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, lässt sich von der wechselnden Beleuchtung inspirieren, hält die atmosphärischen Licht- und Farbwirkungen auf den Motiven in seinen Gemälden fest, schafft Variationen durch immer wieder neue Farbabstufungen.
Der Wassergarten wird zum beherrschenden Thema seines Spätwerks. 
Heute ist Monets Garten für die Öffentlichkeit zugänglich, den jedes Jahr bis zu 500.000 Kunstinteressierte besuchen. Bis zu seinem Tod 1926 malte Monet hier jeden Tag.

 
So, nach soviel Kultur haben wir doch bestimmt wieder Hunger! Da riecht es auch schon wunderbar nach einer goldgelben Tarte aus dem Ofen: 

Apfel-Camembert-Tarte mit Calvados-Rahm


Zutaten:

 Teig:

Tarteform, ca. 28 cm
200 g Mehl 
1 Eigelb
Prise Salz, Muskatnuss (frisch gerieben)
100 g kalte Butter in Stücken
1 EL Weinessig

Füllung: 

1 mittelgrosser Apfel
1 -2 TL Puderzucker
20 g Butter
4 Lauchzwiebeln
300 g Camembert

Guss: 

 2 TL frischer Thymian
150 g Frischkäse
150 ml Milch
75 g Sahne
Salz, Pfeffer, gemahlener Chili (nicht zu scharf)
1 Prise frisch geriebener Muskatnuss

Rahm:

200 g Schmand (Sauerrahm)
6-10 EL Calvados  

Zubereitung:

Zutaten für den Teig zu einem glatten Teig verarbeiten und in Klarsichtfolie gewickelt 1 Stunde kalt stellen. Dann in die Tarteform geben und nochmal eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Bei 200 Grad im vorgeheizten Backofen 10 min blind backen, dann Hülsenfrüchte entfernen und nochmals 15 min backen., 
Für die Füllung den Apfel schälen und in dünne Spalten schneiden. Puderzucker in der Pfanne hellbraun karamelisieren und Apfelspalten dazugeben, leicht anbraten und dann die Butter dazugeben. Abkühlen lassen. Die Lauchzwiebeln putzen und klein schneiden und dann mit dem gewürfelten Camembert zu den abgekühlten Apfelspalten in die Pfanne geben, mischen und auf dem Teig verteilen. 
Die Zutaten für den Guss mixen und darübergeben. Im vorgeheizten Backofen ca. 30-40 min auf der unteren Schiene goldbraun backen. Den Schmand mit dem Calvados glattrühren, abschmecken und mit der noch warmen Tarte servieren.
Dazu passt hervorragend ein Glas Rotwein und vielleicht die Musik von Daniel Balavoine, einem Sänger aus der Normandie:

s.o.s d'un terrien en dértresse




Bon appetit!

So, ich hoffe Euch hat unser Ausflug in die Normandie so gut gefallen wie mir und Ihr steigt wieder zu, wenn es heisst:

Geniessen mit allen Sinnen

in Frankreich!











1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für dieses unglaublich leckere Rezept! Das wird sofort beim nächsten Kroatienurlaub nachgekocht! :D

    Liebe Grüße
    Christina

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